Ist das THE LEGO® MOVIE™ Stop-Motion oder nicht?
Diese Frage beschäftigt jeden, der den Film gesehen hat. Du hast dich das ja auch gefragt. Nur verständlich, denn genau das war das erklärte Ziel der Regisseure des Films, denn „sie wollten das Publikum rätseln lassen, ob es wirklich Stop-Motion oder ein computergenerierter Film war“, so Production Designer Grant Freckelton in einem Interview mit Vox 2017.
Aber wie bei so vielen großen Fragen des Lebens ist die Antwort nicht einfach nur Ja oder Nein.
Dieser Film ist nämlich ein Hybrid. Es wurden computergenerierte Animationen von echten LEGO® Elementen verwendet, die in einem fotorealen Stop-Motion-Stil erstellt wurden. (Sorry, auch wir mussten diesen Satz zweimal lesen.)
In diesem Artikel erklären wir, was das genau bedeutet, und haben sogar ein paar Überraschungen versteckt!
Das Hauptanliegen der Regisseure beider Filme war, dass der Film wie selbstgedreht wirkt. Also so, als ob er von einem Kind gemacht worden wäre (wenn auch von einem Kind mit einem Hollywood-reifen Budget).
Co-Regisseur Chris Miller erklärte dazu in dem Warner Bros.-Dokumentarfilm „Creating the Bricks“ aus dem Jahr 2015: „Die Idee war, einen selbstgedrehten [Stop-Motion] LEGO Steinfilm zu nehmen und diesen mit allen zur Verfügung stehenden Filmmitteln zu bearbeiten, Beleuchtung, Kamerawinkel und solche Sachen, die man es bei einem Live-Action-Film mit großem Budget erwarten würde.“
Und wie wurde das umgesetzt?
Vorab noch mal der Hinweis: Alles, was du im Film siehst, besteht komplett aus LEGO Steinen. Die verschiedenen Städte, Planeten, Galaxien, Fahrzeuge … alles wurde von Grund auf nach allen Regeln echter LEGO Stein-Kunst entworfen, bevor es digitalisiert wurde. Mit anderen Worten, du wirst keine gefakten LEGO Kulissen entdecken.
Der Computergrafik-Supervisor des Films, Aidan Sarsfield, hat es auf den Punkt gebracht: „Die Stein-Technologie, die hinter diesem Film steckt, ist ziemlich bemerkenswert. Wenn du das Panorama mit Tausenden und Abertausenden von Gebäuden siehst, dann sind das echte LEGO Gebäude. Da wurde nicht geschummelt, sie bestehen wirklich aus Steinen.“ – Creating the Bricks, 2015, Warner Bros.
In der Doku verrät Chris Miller die Begründung für dieses Vorgehen: „Würde man ein Standbild des Films anhalten, könnte man die Kulisse wirklich selber nachbauen.“ Und das gilt auch für komplexe Szenen, wie etwa eine Explosion, eine Woge im Meer oder Schlamm, den ein vorwitziges LEGO Batmobile™ beim Vorbeirauschen auf das Kameraobjektiv gespritzt hat.
Um die Filmkulissen Stein für Stein genau aufzubauen, verwendeten die Designer des Films ein digitales Modellierungsprogramm. Aber anstatt eine unglaublich teure Software zu benutzen, von der du noch nie gehört hast, nutzte man unser eigenes, bescheidenes, digitales Tool namens LEGO Digital Designer, das jedem Baufan kostenlos zur Verfügung steht!
Ein solches Tool kann zwar die Regeln für das Bauen mit LEGO getreu übernehmen (und würde beispielsweise verhindern, dass Teile, die nicht zueinander gehören, zusammengefügt werden), aber man kann sich nicht nur auf die Software verlassen, denn das Ergebnis wäre letztendlich kein richtiges LEGO Modell.
In THE LEGO MOVIE 2™ wollten die Filmemacher beispielsweise, dass der Charakter von Ultrakatty so viele Stacheln wie möglich hat. Aber erst durch das Experimentieren und Interagieren mit echten Prototypen erkannten die Filmdesigner, dass viele Stacheln zwar cool aussehen, aber zum Spielen unpraktisch sind, da die Figur nicht richtig festgehalten werden kann.